Burkhardt GmbH
Energie- und Gebäudetechnik
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92360 Mühlhausen
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Onsen - wörtlich „heiße Quelle“, werden die Thermalbäder in Japan genannt, die allesamt eine lange Tradition haben. Ein meist ausgedehntes Bad in diesen Bädern dient der Entspannung und Erholung, vergleichbar mit dem Saunieren in unseren Breiten. Die meisten Quellen sind natürlichen Ursprungs und führen von sich aus Wärme mit sich. Trotzdem müssen 40% der Quellen zusätzlich beheizt werden. Somit entsteht ein konstanter Jahreswärmebedarf, der gestillt werden muss.
Shibukinoyu liegt in der Stadt Takayama, ca. 300 km westlich von Tokyo. Das relativ dünn besiedelte Gebiet verfügt über große Waldflächen. 92% sind bewaldet, was die Energiegewinnung aus Holz sehr interessant werden lässt. Zudem können die Winter dort für japanische Verhältnisse sehr lange und schneereich ausfallen, was zusätzlich eine Herausforderung für eine ausreichende Wärmeversorgung darstellt. Die Shibukinoyu-Therme liegt idyllisch im Naturschutzgebiet der Utsue-Shiju-Hachi-Wasserfälle und bietet dem Besucher zahlreiche Spa-Angebote. Bis 2017 wurde die erforderliche Wärmemenge, wie bei den meisten Onsen, durch importiertes Heizöl erzeugt. In Anbetracht der großen Holz-Ressourcen und im Sinne der regionalen Wertschöpfung, ist es jedoch das Ziel der örtlichen Verwaltung, Takayama zur Stadt mit dem höchsten Anteil an erneuerbaren Energien in Japan zu machen.
Unter den genannten Voraussetzungen fiel die Entscheidung auf eine Burkhardt KWK-Anlage, die seit April 2017 dort in Betrieb ist. Zudem wird der Brennstoff vor Ort im ansässigen Pelletwerk produziert, was nun umständliche Importe überflüssig macht. Die Wärme wird vom Betreiber an das Onsen verkauft und zur Erwärmung des Badewassers genutzt. Zusätzlich wird die Zufahrt zur Energiezentrale mittels „Fußbodenheizung“ im Winter eisfrei gehalten. Premiere bei einer Burkhardt-Anlage in Japan: Der Strom, und das mit 60Hz, wird ins öffentliche Netz eingespeist. Standardmäßig sind Burkhardt-Anlagen auf die europäische Netzfrequenz von 50Hz ausgelegt, was für den Betrieb in Takayama einige Umbauten voraussetzte: u.a. ein angepasster Generator, Veränderung der Motordrehzahl und Modifizierung am Turbolader. Mit 165 kW elektrischer und 260 kW thermischer Leistung erfüllt die Anlage die Erwartungen bei Weitem, so dass in naher Zukunft weitere Anlagen dieser Art in der Region in Betracht gezogen werden.